An ihrer Plenarversammlung vom 25. August 2023 verabschiedete die EnDK die Entwürfe zu überarbeiteten Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich.
Die EnDK verfolgt das Ziel, den Schweizer Gebäudepark bis spätestens 2050 klimaneutral zu machen. An ihrer Plenarversammlung vom 25. August in Vitznau (LU) hat sie für den Weg dahin einen zentralen Pflock eingeschlagen: Neue Mustervorschriften zu den Bereichen «Heizung» und «Stromerzeugung» wurden im Entwurf verabschiedet und zur Expertenstellungnahme freigegeben. Damit erhalten die Kantone Instrumente an die Hand, um ihre Energiegesetze auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 auszurichten.
Fossile Heizungen sollen spätestens ab 2030 nur noch im absoluten Ausnahmefall verbaut werden können. Spätestens ab 2050 sollen verbleibende fossile Heizungen zudem ausschliesslich mit erneuerbaren Brennstoffen betrieben werden. Verschärft werden sollen auch die Vorgaben zur Eigenstromerzeugung, die in den meisten Fällen mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage erfüllt werden. Bei den Neubauten werden die heutigen Vorgaben verschärft. Neu soll zudem auch bei Dachsanierungen die Eigenstromerzeugung zur Pflicht werden, sofern dies technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist.
Die an der Plenarversammlung verabschiedeten Entwürfe gehen nun in die Konsultation bei den relevanten Fachverbänden und interessierten Organisationen. Im Frühling 2024 sollen sie definitiv verabschiedet werden. Danach ist es an den Kantonen, die Vorgaben in ihre kantonalen Energiegesetze zu übernehmen.
Die Vorgaben zur Wärmeerzeugung und zur Eigenstromerzeugung sind die ersten Teile einer Gesamtrevision der Mustervorschriften (MuKEn 2014). Diese sollen bis 2025 schrittweise von den neuen Mustervorschriften abgelöst werden. So ist unter anderem auch geplant, die Vorschriften zur Erhöhung der Energieeffizienz zu verschärfen. Mehr zur Weiterentwicklung der Mustervorschriften, zu ihrer Wirkung sowie die Entwürfe der revidierten Teile und weitere Informationen rund um die Themen Gebäude und Energie findet man auf unserer Webseite in der Rubrik «Energiehub Module»
Die Stimmberechtigten des Kantons Bern haben am 09. Februar der «Berner Solar-Initiative», die eine Solarpflicht für alle geeigneten Dach- und Fassadenflächen vorsah, mit 72%-Nein-Stimmen klar abgelehnt. Die zu ambitionierte Initiative sah ausserdem eine Frist bis 2040 für die Umsetzung vor.
Das totalrevidierte kantonale Energiegesetz ist am 9. Februar erneut an der Urne mit beinahe 57,5% Nein-Stimmen abgelehnt worden.